Genre: Familie
Erscheinungsjahr: 2000 Verlag: Hans im Glück
..i.. Autor: Klaus-Jürgen Wrede Spieleranzahl: 2 bis 5 Alter: ab 10 Jahren
(auch früher möglich!) Spieldauer: ca. 30 Min.
Einstiegslevel:
Glück
Taktik
leer
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Carcassonne
"Festungsstadt im Süden Frankreichs" Diesen Lexikon-Eintrag
findet man, wenn man nach "Carcassonne" sucht. Seit 2001 hat
dieser Name auch in Spielerkreisen eine große Bedeutung.
..
Durch das
Auslegen von Plättchen lassen die Spieler eine immer
größer werdende Landschaft entstehen. Das Einbringen von
Gefolgsleuten bringt dann die für den Sieg nötigen
Punkte.
Durch die Legeplättchen entsteht in jeder Partie eine
neue Landschaft.
Punkte gibt es, wenn ein Spieler mit einem seiner
Gefolgsmänner einen Weg absichert...
So funktioniert's: Das Startplättchen (mit der dunklen Rückseite) wird
offen in die Mitte des Tisches gelegt. Die restlichen
Plättchen werden gemischt und auf verschiedenen Stapeln
verdeckt ausgelegt. Jeder Mitspieler erhält nun 8
„Gefolgsleute“ in einer Farbe, davon wird einer auf die
Wertungstafel gestellt. Die restlichen 7 bleiben bei
jedem Spieler.
Der erste
Spieler nimmt sich ein Plättchen von einem beliebigen
Stapel; dieses wird dann entweder als Wiese, Straße oder
Stadt an der bereits ausgelegten mittigen Karte
angelegt. Es darf nur Wiese zu Wiese, Stadt zu Stadt,
Straße zu Straße angelegt werden. Nun kann der Spieler
im selben Zug einen seiner Gefolgsleute nehmen und
entweder auf der Wiese (als Bauer), der Straße (als
Wegelagerer) oder der Stadt (als Ritter) absetzen.
Dadurch sichert sich der Spieler z.B. die Stadt -
denn es darf kein anderer Mitspieler eine Spielfigur auf
die gleiche Stadt setzen.
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Ist die Stadt
oder die Straße abgeschlossen, d.h. es kann kein
weiteres Plättchen von dem selbigen Bereich mehr
angelegt werden (Stadt ist komplett geschlossen, Weg
wird durch eine Kreuzung bzw. Siedlung beendet), wird
der gesicherte Bereich für diesen Mitspieler gewertet.
Dies geschieht über die Anzahl der Plättchen, bei einer
abgeschlossenen Straße z.B. gibt es pro Plättchen einen
Punkt und der Gefolgsmann geht wieder zurück zu seinem
Besitzer.
Eine Stadt wird pro Plättchen mit zwei Punkten
gewertet. Besitzt die Stadt ein Wappen, zählt dies
nochmals zwei Punkte extra. Das Kloster ist dann
abgeschlossen, wenn außen herum acht Karten liegen und
eine Figur als Mönch darauf steht. Dies gibt dann neun
Punkte.
... oder eine Stadt...
... oder ein Kloster...
Eine Wiese
kann nicht abgeschlossen werden, erst am Ende wird diese
gewertet. Allerdings nur, wenn ein Mitspieler einen
Bauern darauf gesetzt hat. Der Bauer bleibt das ganze
Spiel über auf der Wiese liegen und kann nicht zu seinem
Besitzer zurück. Eine Wiese wird erst dann als diese
bezeichnet, wenn mehrere Wiesenstücke zusammenhängen.
Auf diese Stücke darf ebenfalls kein anderer Spieler
einen Bauern legen.
Nach einem
Spielzug folgen die anderen Spieler im Uhrzeigersinn.
Neue Plättchen dürfen immer nur an bereits ausliegende
Plättchen angelegt werden. So wird Zug um Zug weiter
gespielt. Wenn alle Landschaftskarten aufgebraucht sind,
endet das Spiel.
... oder eine
Wiese.
Die Punkte
werden auf der kleinen zusätzlichen Wertungstafel
markiert.
Nun folgt die
Schlusswertung: Für nicht fertige, aber mit
Gefolgsleuten besetzte Straßen und Städte erhält der
jeweilige Mitspieler je einen Punkt für jedes Plättchen.
Die Wappen bei unfertigen Städten sowie die einzelnen
Karten um das Kloster zählen ebenfalls einen Punkt. Der
Besitzer der meisten Bauern erhält für jede fertige
Stadt, die an seine Wiese angrenzen, drei Punkte. Wenn
zwei Mitspieler die gleiche Anzahl an Bauern haben,
bekommen beide jeweils drei Punkte pro fertige Stadt.
Der Spieler,
der am Ende die meisten Punkte auf der Wertungstafel
markieren konnte, gewinnt.
[ah]
PLUS:
PLUS:
spannender Spielablauf
leicht zu erlernen
funktioniert generations-
übergreifend
immer neuer Verlauf
ENDE
MINUS:
MINUS:
Glücksabhängigkeit kann mitunter
spielentscheidend sein
knappe Plättchenzahl für
4 bis 5 Spieler, mit den
Erweiterungen besser (*)
leer
PUNKTE-CHECK:
SPIELIDEE
Originalität, Regeln
AUSSTATTUNG
Material, Umfang
*
SPIELABLAUF
Mechanik, Einfluss
Alice: "Carcassonne" ist ein schönes und
vielseitiges Legespiel, das einfach zu verstehen
und somit leicht erlernt ist. Das Spiel geht
zügig voran; die Spieldauer variiert ein wenig
nach Anzahl der Mitspieler.
Die Landschaftsplättchen des Grundspiels werden
von uns jedoch nur für 2-3 Spieler als
auseichend empfunden, da einem dann viele
Möglichkeiten offen bleiben, Straßen und Städte
zu bauen. Bei 4-5 Spielern sind die Plättchen
knapp bemessen, so dass es sich schlecht punkten
lässt, da man oftmals nichts fertig bauen kann.
Hier sei es empfohlen, eine Erweiterung hinzu zu
kaufen und diese in das Spiel mit einzubringen;
dann wird es gleich spannender und bringt Spaß.
Die Aufmachung des Spieles ist ansonsten
gelungen, die Karten sowie die Figuren sind
handlich und gut einzusetzen.
Langweilig wird "Carcassonne" nicht, da jedes
Spiel anders verläuft als das zuvor, es fördert
deshalb auch den Wiederholungsreiz.
KULT-FAKTOR
(Langzeit-)Spielreiz
Ende
Ingo: Kaum ein
Spiel hat den Spielemarkt so nachhaltig
verändert, wie das "Spiel des Jahres 2001". Die
unzähligen Erweiterungen haben "Carcassonne"
längst zu einem Dauerbrenner im Bereich der
Familienspiele gemacht.
Das eingängige Spielprinzip ist eine Mischung
aus Glücksabhängigkeit (die hier jedoch zur
Spannung beiträgt) und taktischen Überlegungen
beim Einsetzen der Gefolgsleute. Immer
wieder steht man vor der Frage: "Soll ich diese
Stadt besetzen und versuchen, sie gewinnbringend
auszubauen? Oder vermasselt mir mein
Gegenspieler die Tour, indem er sie gleich im
nächsten Spielzug zur Wertung bringt? Oder bin
ich selbst zu gierig, und am Ende fehlt mir das
nötige Plättchen, um die Stadtmauer zu schließen
und die großen Punkte zu kassieren?".
Wirklich planbar ist das Spiel nicht; das Glück
und die Gegner üben zu viel Einfluss aus, als
dass langfristige Strategien fruchten könnten.
Eher steht hier der Optimierungs- und (positive)
Ärgerfaktor im Vordergrund - je mehr Spieler,
umso stärker.
Dennoch macht "Carcassonne" viel Spaß und
funktioniert zudem generationsübergreifend vom
Grundschul- bis zum Rentenalter. Ein moderner
Klassiker!