Tobias:
Ja man, endlich sind Nashorn, Tiger und
Bär ebenfalls begierig darauf, die
besten Cocktails der Stadt zu schlürfen.
Die Tiere, die man vielleicht im ersten
Teil noch vermisst hat, melden nun auch
ihren Anspruch auf die geilste Party der
Stadt an. Die Illustrationen sind
weiterhin originell und treffend zu den
jeweiligen Bestien gestaltet, mir
persönlich aber etwas zu dunkel geraten.
Außer mit gelber Hintergrundfarbe wirken
diese schon ziemlich düster. Mir fehlt
hier die Lebhaftigkeit aus dem ersten
Teil. Die Fähigkeiten der Biester passen
jedoch wieder sehr gut zu den jeweiligen
Tieren.
Eine Möglichkeit, die rockt!
Die Karten sind weiterhin von bewährter
Qualität und Größe. Nur die
Spielschachtel könnte wieder etwas
kleiner sein. Angepasst hat man das
Heaven's Gate und die Gosse, welche nun
zweiseitig sind und sich so das
Austauschen der Karten durch die
Fähigkeit der Robbe hilfreicherweise
erübrigt. Robbe? War die nicht im ersten
Teil??? Genau! Die beiden Ausgaben
lassen sich nämlich problemlos
kombinieren. Hierbei wurden gleiche
Tierstärken mit in etwa gleichstarken
Eigenschaften entworfen, wodurch es
keine "overpowerte" Karten in einem der
Decks gibt. Ein großes Lob diesbezüglich
an die Spieldesigner!
Tierisch abgehen
Auch der zweite Teil spielt sich wieder
zügig, und es ist immer etwas los.
Gespannt schaut man sich die Züge der
Mitspieler an und hofft, dass diese
anderen schaden und sich bestenfalls
daraus auch noch ein eigener Vorteil
entwickelt. Witzige, überraschende und
ärgerliche Situationen sind vielfältig
vorhanden. Hierbei sind die Auswirkungen
jedoch meistens wenig stark als beim
Vorgänger. Es gibt kein Krokodil, dass
mal eben vier andere Tiere auffrisst.
Dadurch sinkt der Überraschungseffekt,
aber die Planbarkeit steigt etwas. In
all meinen Spielrunden kam daher der
erste Teil zumindest geringfügig besser
an. Die Fortgeschrittenen-Variante
funktioniert durch weniger krasse
Auswirkungen einzelner Tiere wesentlich
besser als im ersten Teil, aber immer
noch nicht optimal.
Ein Hoch auf eine weitere
Übersicht
Endlich, endlich hat es eine weitere,
deutsche Übersicht in die Schachtel
geschafft. Das sind immer noch zwei zu
wenig, aber geht schon mal in die
richtige Richtung. Gerade Neulinge
benötigen in den ersten Spielen immer
wieder einen Blick in die
Fähigkeitenliste. Da hält es jedes Mal
auf, wenn die Mitspieler ebenfalls noch
mal reinschauen müssen. Die Symbole zu
den Eigenschaften sind zwar
sprachneutral, aber für den Neuling
nicht immer eindeutig verständlich.
Trotzdem können auch völlige Neulinge
bereits im ersten Spiel gegen erfahrene
Spieler gewinnen.
Fazit
Das bewährte Konzept mit neuen Tieren zu
ergänzen, ist hervorragend gelungen. Der
etwas geringere Fun-Effekt durch weniger
große Auswirkungen der Eigenschaften
wird mit Hilfe von mehr Komfort und der
Kombinationsmöglichkeit mit dem ersten
Teil so gut wie ausgeglichen. Insgesamt
ist "Beasty Bar 2" für mich somit
wirklich nur geringfügig schlechter als
Teil 1 und verdient immer noch 9
Kult-Punkte. Animalische Freude und
lustige Situationen sind wieder
garantiert.
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